Interview

Deutsche Gemeinde in Salt Lake City feiert 50-jähriges Bestehen

171 Gemeinden zählt die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Deutschland. Doch auch mitten in den Rocky Mountains sind deutsche Predigten aus der Bibel und aus dem Buch Mormon zu hören. Die deutschsprachige Gemeinde in Salt Lake City hat kürzlich ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Ehrengast der Feierlichkeiten war Präsident Dieter F. Uchtdorf von der Ersten Präsidentschaft.

Volker Hagen leitet die Gemeinde als ehrenamtlicher Bischof seit über 20 Jahren. In einem Interview erklärt er, was seine Gemeinde ausmacht.

Bischof Hagen, wo bitte liegt Salt Lake City?

Salt Lake City ist die die Hauptstadt des Bundesstaates Utah im mittleren Westen der Vereinigten Staaten. 2002 fanden hier die olympischen Winterspiele statt.

Warum gibt es hier eine deutschsprachige Gemeinde?

Die Stadt wurde von Mormonenpionieren gegründet. Auf der Flucht vor religiöser Verfolgung kamen sie im Jahr 1847 im Salzseetal an. Seitdem befindet sich der Hauptsitz der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage im Stadtzentrum von Salt Lake City. Unter denjenigen, die hier ihren Zufluchtsort gefunden haben oder später kamen, um Gemeinschaft mit Gleichgläubigen zu pflegen, waren immer auch Deutsche. Die erste deutsche Gemeinde vor Ort wurde 1878 aus der Taufe gehoben, hielt sich aber nicht lange. Zur erneuten Gemeindegründung kam es dann 1963.

Wie unterscheidet sich ihre Gemeinde von anderen der Stadt?

Die Botschaft unserer Kirche ist überall auf der Welt dieselbe: Gott ist unser liebender Vater im Himmel. Jesus Christus ist unser Erretter. Die ursprüngliche Kirche, wie Jesus sie einst ins Leben rief, ist wieder auf der Welt. Der Unterschied zwischen unserer Gemeinde und denen der Nachbarschaft besteht darin, dass diese Botschaft in unseren Gottesdiensten auf Deutsch erklingt.

Welche Rolle spielt Sprache im Gottesdienst?

Im Glauben geht es um zutiefst persönliche Empfindungen, um den Kern des Ich. Das lässt sich leichter in der eigenen Muttersprache begreifen und in Worte fassen. Wir sind eine Laiengemeinde, da kommt jeder mal im Gottesdienst zu Wort. Es ist für uns etwas Besonderes, uns auf Deutsch auszutauschen. Wir wissen ja, dass nicht jeder Gläubige, der im Ausland lebt, Gottesdienste in der eigenen Sprache erleben kann. Dann ist es tröstlich, dass ein Lächeln, eine freundliche Geste und vor allem der Heilige Geist helfen, Sprachbarriere zu überwinden.

Wie haben Sie das 50-jährige Gemeindejubiläum gefeiert?

Am 21. September waren heutige und frühere Gemeindemitglieder sowie Nachbarn zu einer Feierstunde eingeladen. Etwa 175 Menschen sind unserer Einladung gefolgt. Es gab ein kaltes Buffet, ein buntes Programm. Besonders gefreut haben wir uns über den Besuch von Präsident Dieter F. Uchtdorf, der ja gebürtiger Deutscher ist.

Vielen Dank.

Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.