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Mack Wilberg - der Kopf hinter der Musik

Der Musikdirektor

Mack Wilbergs Arrangement des Liedes "Komm, du Quelle jedes Segens" ist in der Aufführung mit dem Tabernakelchor und dem Orchester am Tempelplatz eines der beim Publikum beliebtesten Lieder. Unter den am häufigsten aufgerufenen Liedern des Chores auf dessen Kanal bei YouTube belegt es den dritten Platz. Für Wilberg als Musikdirektor des Chores und des Orchesters gehört es zu den wichtigsten Aufgaben, bekannten Liedern und traditionellen volkstümlichen Melodien durch seine Arrangements neuen Schwung zu verleihen.

"Man muss hart arbeiten, wenn man Aufmerksamkeit erlangen und behalten will. Musik sollte für jeden Zuhörer eine unterhaltsame Reise darstellen", sagt er. Dass Mack Wilberg sich dieser Vorgabe bewusst ist, ist vielleicht der Grund, weshalb der Chor, der seit mehr als 100 Jahren auftritt, seinen klassischen Stil bis ins digitale Zeitalter beibehalten konnte, ohne an Bedeutung zu verlieren.

Wilbergs musikalische Ausbildung führte ihn an angesehene Universitäten. Die Brigham Young University schloss er mit dem Titel Bachelor ab. An der University of Southern California erwarb er einen Master-Abschluss und die Doktorwürde. Schon lange vor seiner Berufsausbildung hatte Wilberg aber Musik im Blut.

Aufgewachsen in dem kleinen Bergarbeiterort Castle Dale im US-Bundesstaat Utah, spielte er schon als Vierjähriger Klavier nach Gehör. Seine Liebe zu diesem Instrument wurde immer größer und grenzte schließlich fast an Besessenheit. Wilbergs Mutter, die sich über den unausgeglichenen Tagesablauf ihres Sohnes Sorgen machte, zwang ihn manchmal, das Klavier stehenzulassen und zum Spielen nach draußen zu gehen. Er ging dann hinaus, um seine Mutter zu beruhigen, fragte aber gleich anschließend die Nachbarn, ob er bei ihnen Klavier spielen könnte. Die Musik war mehr als nur eine Ablenkung für ihn, sie war sein Leben.

Seine Familie unterstützte ihn in seinem Eifer. Jede Woche fuhr ihn seine Mutter knapp 65 Kilometer weit zu einem begabten Klavierlehrer, damit er ordentlichen Klavierunterricht erhielt. Als er zehn Jahre alt war, nahm ihn seine Großmutter mit zu einem Auftritt des Tabernakelchors. Es hatte eine spürbare Wirkung auf ihn, als er die Schwelle des Tabernakels überschritt. "Mir war, als ob ich gegen eine Wand aus herrlichen Klängen gelaufen wäre", sagt Wilberg. Dass genau dieser Chor eines Tages mit ihm als Dirigenten am Pult seine musikalischen Schöpfungen vortragen würde, hat er sich wohl kaum vorgestellt. 2008 wurde Dr. Wilberg als Direktor des Tabernakelchors berufen, beinahe 50 Jahre, nachdem er das Tabernakel zum ersten Mal betreten hatte. Als Direktor ist er der musikalische und kreative Leiter des Tabernakelchors, des Orchesters sowie des Chores am Tempelplatz und auch des Ensembles "Bells on Temple Square". Er stellt das Repertoire für Konzerte, Aufnahmen und Konzertreisen zusammen und ist auch der kreative Kopf hinter der wöchentlichen Sendung Music and the Spoken Word. Außerdem ist er an der Auswahl und Ausbildung neuer Sängerinnen und Sänger beteiligt.

Was halten die Chormitglieder von ihrem Direktor? Sie bewundern seinen scharfen Verstand, schätzen seinen großen Sinn für Perfektion, amüsieren sich schon mal über seine stille Wesensart, sind aber stets ungemein dankbar, dass sie seine Musik aufführen dürfen. Mack Wilberg hat gewiss keine größeren Fans als die Sängerinnen und Sänger des Tabernakelchors!

Er komponiert und arrangiert, gibt Meisterkurse in den Vereinigten Staaten und im Ausland und ist als Gastdirigent gefragt. Seine Kompositionen und Arrangements werden von Chören in aller Welt aufgeführt und aufgenommen. Er hat aber nicht nur für den Tabernakelchor viele Stücke geschrieben. Etliche Künstler haben seine Werke aufgeführt, darunter Alfie Boe, Katherine Jenkins, Nathan Gunn, Renée Fleming, Frederica von Stade, Bryn Terfel, die Kingʼs Singers, Sissel, Brian Stokes Mitchell, Natalie Cole und Audra McDonald sowie Sprecherinnen und Sprecher wie Tom Brokaw, Claire Bloom, David McCullough, Edward Herrmann, Jane Seymour oder Walter Cronkite. Seine Musik wurde von den Chören des Chicago Symphony Orchestra, des San Francisco Symphony Orchestra und des Dallas Symphony Orchestra aufgeführt. Auch wurden seine Werke von weiteren berühmten Chören gesungen, darunter dem Choir of Kingʼs College und dem Choir of St. Johnʼs College in Cambridge sowie dem Männerchor Orphei Drängar aus Schweden. In der Weihnachtszeit 2007 wurde sein Arrangement von "Still, Still, Still" in der Royal Albert Hall vom London Philharmonic Orchestra aufgeführt.

2004 wurde Mack Wilbergs Musik bei der Einweihung einer nationalen Gedenkstätte zum Zweiten Weltkrieg und bei der Beerdigung von Präsident Ronald Reagan gesungen. Im Jahr darauf wurde er beauftragt, zwei Arrangements für einen Militärchor und ein Militärorchester zu schreiben. Seine Arrangements von "O God, Our Help in Ages Past" und der Seefahrerhymne "Eternal Father, Strong to Save" gehörten zu den Stücken, die beim Staatsbegräbnis von Präsident Gerald Ford am 2. Februar 2007 vom gemischten Chor der Streitkräfte und dem Marine-Orchester aufgeführt wurden. Mrs. Ford war von der Aufführung sichtlich gerührt.

Wilberg und seine Frau, Rebecca, haben vier Kinder und ein Enkelkind.

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