Hintergrund

Missionarinnen seit 120 Jahren

Was kommt vielen als Erstes beim Gedanken an Mormonen (Mitgliedern der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage) in den Sinn? Vielleicht das Bild von zwei jungen Männern im Anzug mit Namensschild - den Missionaren?

Warum eigendlich nicht das Bild von zwei jungen Frauen mit Namensschild - den Missionarinnen? Bereits seit 120 Jahren dienen junge alleinstehende Frauen als Vollzeitmissionarinnen, um das Evangelium Jesu Christi mit anderen zu teilen.

In Deutschland sind zur Zeit 42 Prozent der Missionare, die die Kirche Jesu Christi in der Öffentlichkeit repräsentieren, Frauen.

 

1898 wurden Inez Knight und Lucy Brimhall als erste alleinstehende Vollzeitmissionarinnen berufen und nach England gesandt. Zuvor hatten bereits manche Frauen (seit 1865) gemeinsam mit Ihrem Ehemann eine Mission angetreten.

Inez Knight und Lucy Brimhall hatten zunächst eine gemeinsame Reise nach Europa geplant. Dies brachte Ihren Bischof auf eine Idee. Er schrieb den damaligen Präsidenten der Kirche - Wilford Woodruff - an und schlug vor, dass die beiden jungen Frauen den Auftrag erhalten könnten als Missionarinnen zu dienen. Schließlich traten die beiden Frauen am 1. April 1898 Ihren Dienst an und reisten nach Liverpool.

Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage haben in der Regel im jungen Erwachsenenalter oder im Rentenalter die Möglichkeit eine Vollzeitmission anzutreten. Meist dienen sie anderthalb oder zwei Jahre und widmen sich in Vollzeit der Verkündung des Evangeliums, der humanitären Hilfe, der Familienforschung oder dem Dienst im Tempel (besonderen heiligen Stätten).

In den letzten Jahren hat es immer wieder wichtige Veränderungen in Bezug auf den Missionsdienst für die Kirche Jesu Christi gegeben. Diese haben dazu beigetragen, dass das Anteil der Missionarinnen zugenommen hat. Vielleicht ist es nur eine Frage der Zeit, bis Menschen, wenn Sie das Wort Mormonen hören, an zwei junge Frauen mit Namensschild denken - wer weiß?

Überblick über aktuelle Veränderungen im Missionsprogramm der Kirche:

  • In den letzten Jahren hat die Bedeutung digitaler Möglichkeiten in der Missionsarbeit zugenommen und hat den Alltag von Missionarinnen und Missionaren verändert.
  • In 2012 wurde das Mindestalter für den Missionsdienst gesenkt.
  • In 2013 wurde die Organisationsstruktur innerhalb der Missionen geändert. Seitdem gibt es ein Leitungsgremium in jeder Mission, in dem auch Missionarinnen dienen.
  • In 2016 wurden die Kleidungsvorschriften angepasst, um unter anderem Krankheiten durch Mückenstiche vorzubeugen.
  • In 2017 wurde der Zeitplan für Missionare flexibilisiert. Dieser kann nun vor Ort von den Missionen beispielsweise auf Grund kultureller Gegebenheiten angepasst werden.
  • In 2018 gab die Kirche bekannt, dass es inzwischen weltweit 20 Zentren gibt, in denen Missionare ausschließlich Online Belehrungen in 41 Sprachen durch führen.
  • Seit kurzem können Mitglieder über die App LDS Tools Missionare vor Ort kontaktieren, wenn Sie Ihnen die Kontaktdaten von Personen weiter leiten wollen, die mehr über das Evangelium Jesu Christi erfahren wollen.

Hier finden Sie ein Video über einen Tag im Leben einer Missionarin der Mormonen.

Hinweis an Journalisten:Bitte verwenden Sie bei der Berichterstattung über die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bei deren ersten Nennung den vollständigen Namen der Kirche. Weitere Informationen hierzu im Bereich Name der Kirche.